Weltflüchtlingstag

19. Juni 2020

Die Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Pandemie getroffen werden müssen, schränken uns stark ein. Das Thema Corona bestimmt unseren Alltag. Doch währenddessen sind viele Menschen weltweit auf der Flucht. Ende 2019 waren es knapp 80 Millionen. Das sind fast so viele Menschen wie Deutschland Einwohner hat. Die Gründe für eine Flucht sind vielfältig: Krieg, Hunger, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen oder politischer, ethischer und religiöser Verfolgung. Die Gründe werden nicht weniger, sondern mehr. Denn immer öfter fliehen Menschen auch aufgrund extremer Naturereignisse aus ihrer Heimat.
Eine Flucht aus der Heimat erfordert viel Mut, Stärke und Widerstandsfähigkeit: Heimat, Besitz, Familie und Freund zurückzulassen, um in eine ungewisse Zukunft zu starten – in der Hoffnung auf ein besseres Leben, auf bessere Perspektiven.
Um auf all dies aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen 2001 den Weltflüchtlingstag ins Leben gerufen, der seither jährlich am 20. Juni begangen wird.

Hilfe für Geflüchtete in Deutschland

SOS-Kinderdorf unterstützt geflüchtete Menschen mit Hilfsangeboten, hier in Deutschland anzukommen und zurechtzukommen. Eines dieser Projekte sind die Elternlotsen im SOS-Kinderdorf Hamburg. „Ich glaube, es ist wichtig sich schnell zu integrieren. Als Asylbewerber weiß ich, welche Probleme sich damit ergeben“, so Elternlotse Amir, der nun seit rund 15 Monaten in Deutschland lebt. Elternlotsen, sind Ehrenamtliche aus verschiedenen Herkunftsländern. Sie begleiten Geflüchtete zum Beispiel zu Behörden oder Ärzten, helfen bei der Suche nach einem Kitaplatz oder erzählen vom Leben in Deutschland. „Deutsch lernen ist nicht leicht und bis die Leute es können, brauchen sie eben jemanden, der sie hier begleitet“, sagt Elternlotsin Rokhsareh, die aus dem Iran geflüchtet ist.

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Flüchtlingskrise Griechenland – eine Kindheit in Flüchtlingslagern

„Wie trösten Sie eine Siebenjährige, die über anderthalb Jahre warten muss, um ihre Mutter zu sehen?“ Popi Gkliva, Leiterin des Flüchtlings-Nothilfeprogramm von SOS-Kinderdorf Griechenland, berichtet über die Lage in griechischen Flüchtlingslagern, die für viele Kinder Normalität geworden ist.

Geschmuggelte Kinder Botswana

„Die Kinder sind oft verängstigt und traumatisiert.“ Mpho Gakedirelwe, Sozialarbeiterin im SOS-Kinderdorf Tlokweng, hat vier Jahre lang mit Kindern gearbeitet, die über die Grenze nach Botswana geschmuggelt wurden. Aus Armut und Not sind die Eltern der Kinder bereits vorher in andere Länder migriert. Die Geschichten der Kinder auf der Suche nach ihren Eltern erzählen viel von Leid und Kinderrechtsverletzungen.

Das neue Wir in der Migrationsgesellschaft

Migration ist seit langem Normalität in Deutschland. Dies als gegeben anzuerkennen und Vielfalt miteinander zu gestalten, ist Aufgabe der Gesellschaft als Ganze. Die Kinder- und Jugendhilfe ist gefordert, fachlich angemessene Antworten zu finden.