Warum SOS-Kinderdorf in Nigeria tätig ist
Millionen nigerianische Kinder und Jugendliche sind gefährdet. Die weitverbreitete Armut führt dazu, dass viele keinen Zugang zu grundlegender Infrastruktur wie Toiletten oder sauberem Trinkwasser haben. Da die Mehrheit der Kinder nicht vollständig geimpft ist, sind sie anfällig für vermeidbare Krankheiten. Außerdem sind viele unterernährt. HIV und Aids haben dazu geführt, dass eine große Zahl an Kindern keine elterliche Betreuung hat oder Gefahr läuft, diese zu verlieren. Diese Kinder sind sich selbst überlassen und erhalten nur selten eine Ausbildung.
Armut
Nigeria ist eines der ärmsten Länder der Welt. Obwohl es reich an Erdöl, Erdgas, Zinn und Kohle ist, leben über 60 Prozent der Bevölkerung in Armut. Die höchste Armutsquote ist in den nördlichen Gebieten des Landes zu verzeichnen, die auch am stärksten von politischer Instabilität betroffen sind. Auch in den Städten, die in den letzten Jahren stark gewachsen sind, besteht die Ungleichheit fort. Viele Menschen leben unter sehr schlechten Bedingungen und haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen oder sauberem Trinkwasser. Das stellt vor allem für Kinder ein Risiko dar.
Bildung
Obwohl die Grundschulbildung in Nigeria offiziell kostenlos und verpflichtend ist, gehen Millionen Kinder im Land nicht zur Schule. Ein internationaler Vergleich hat ergeben, dass dies bei einem von fünf Kindern in Nigeria der Fall ist. Nur etwas mehr als die Hälfte der Kinder besucht regelmäßig die Grundschule, und noch weniger erhalten eine frühkindliche Bildung. Mädchen sind in Bezug auf Bildung besonders benachteiligt. Ohne eine formale Ausbildung haben sie es besonders schwer, dem Kreislauf der Armut zu entkommen.