Hero Image
Hungerkrise und Konflikte
In Äthiopien ist die Lage ernst

SOS-Kinderdorf in Äthiopien

Als Reaktion auf das Leid von tausenden vernachlässigten und verwaisten Kindern im Land eröffneten wir 1976 das erste äthiopische SOS-Kinderdorf.

Überflutungen in Äthiopien

icon-exclamation-mark
In Äthiopien haben heftige Regenfälle zu weitreichenden Überschwemmungen geführt. Dabei sind nach UN-Angaben über 40 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 700.000 sind vor den Fluten geflohen. 
In der Region Kelafo mussten etwa 340 Haushalte mit insgesamt 1.850 Kindern ihre Häuser verlassen. Aktuell sind 30 Familien in einem Berufsbildungszentrum von SOS-Kinderdorf untergebracht, die übrigen sind obdachlos. Die Menschen sind ständigen Regenfällen, Nahrungsmittelknappheit und mangelnder Hygiene ausgesetzt.  Das begünstigt den Ausbruch von Krankheiten und führt zu Unterernährung. SOS-Kinderdorf Äthiopien plant, die Familien mit Nahrungsmitteln, Notunterkünften, Decken und Bettlaken zu versorgen. Bis Ende 2023 werden für das Horn von Afrika weitere heftige Regenfälle vorhergesagt.
Stand: 30.11.2023

Hungersnot in Afrika

Auf dem afrikanischen Kontinent gefährdet eine Hunger- und Ernährungskrise die Gesundheit und das Leben von Millionen Menschen. Auch Äthiopien ist davon betroffen. Eine Jahrhundertdürre, die Coronapandemie, die Unterbrechung der Direktimporte aus der Ukraine und die daraus resultierenden steigenden Preise auf den internationalen Märkten haben Lebensmittel und Wasser verknappt und die Inflation in Afrika rapide in die Höhe schnellen lassen.
Im Rahmen unserer Afrika-Hilfe helfen wir notleidenden Kindern und Familien akut mit diversen Krisenmaßnahmen. Außerdem stärken wir Familien langfristig mit unserer Familienstärkung. Doch auch SOS-Kinderdorf muss ein Vielfaches aufbringen, um Familien zu ernähren und die Programme fortzuführen. Diese können derzeit nur mit zusätzlichem Budget weiterlaufen. 

Jetzt helfen


Hungerkrise und Konflikte

Der Krieg in der Ukraine hat die Nahrungsmittelkrise in Äthiopien drastisch verschärft. Die Inflationsrate liegt bei 35 Prozent, vor allem die Lebensmittelpreise sind in die Höhe geschossen. Die Menschen haben Mühe, über die Runden zu kommen, zumal die Arbeitslosigkeit einen neuen Rekordstand erreicht hat. Es herrscht ein massiver Mangel an Lebensmitteln wie Brot und Öl.  
So sind die Kosten für einen 25-kg-Sack Reis bis Anfang Mai 2022 von ursprünglich 15 auf 22 Dollar angestiegen. Äthiopien ist in hohem Maße von Lebensmittelimporten aus Russland und der Ukraine abhängig. Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt und kann aufgrund des russischen Angriffskriegs nicht mehr wie gewohnt liefern. Auch Russland hat die Ausfuhr von Weizen, Gerste, Mais und Roggen erheblich reduziert. 
Schon vor Ausbruch des Konflikts sah sich Äthiopien im dritten Jahr in Folge mit der schlimmsten Dürre in der Region seit 40 Jahren konfrontiert. Das Ausbleiben mehrerer aufeinanderfolgender Regenzeiten hat die Lebensgrundlagen der Menschen zerstört und Familien gezwungen, ihre Häuser auf der Suche nach Nahrung und Wasser zu verlassen. Millionen von Menschen aus dem Osten des Landes mussten in die Hauptstadt Addis Abeba migrieren, um der Dürre zu entkommen, was die begrenzten Ressourcen der Stadt belastet. Jetzt treiben die Auswirkungen der Ukraine-Krise noch mehr Menschen in die Armut. Denn der Anstieg der Preise für Brot und andere Grundnahrungsmittel trifft vor allem die Ärmsten.
 
In der äthiopischen Region Amhara sind am 11. April 2023 am sechsten Tag massiver Proteste gegen die von der Regierung geplante Auflösung einer paramilitärischen Gruppe mehrere Menschen erschossen worden. Die Demonstranten blockierten Straßen mit Steinen und verbrannten Reifen, um das Militär an der Zufahrt zu anderen Städten in der Region zu hindern.
Zu den Erschossenen gehört auch ein ehemaliger Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf. Er kam auf der Rückreise aus der Region in die Hauptstadt Addis Abeba ums Leben. Die durch Steine und Schüsse Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Unruhen wurden auch aus Bahir Dar, der Hauptstadt der Region Amhara, gemeldet, wo SOS-Kinderdorf ein Familienstärkungsprogramm und ein SOS-Kinderdorf betreibt. SOS-Kinderdorf hat alle Mitarbeitenden dazu aufgerufen, einen Vorrat an Lebensmitteln, Wasser und Erste-Hilfe-Material anzulegen, möglichst von zu Hause zu arbeiten und regelmäßig über die eigene Lage zu berichten.
Die Amhara-Region grenzt an die Region Tigray, und die Sorge ist groß, dass die Unruhen dorthin übergreifen. Erst am 2. November 2022 war ein Friedensabkommen für Tigray unterzeichnet worden, das einen zwei Jahre dauernden, blutigen Bürgerkrieg beenden sollte, der rund 2,5 Millionen Menschen vertrieben sowie Schulen, Krankenhäuser und andere wichtige Infrastrukturen zerstört hat.
Hunger, Vertreibung und keine Bildung: Vor allem Kinder waren im Tigray-Konflikt massiv betroffen. Nach Angaben der UN machen sie 44 Prozent der über zwei Millionen Binnenvertriebenen aus. Die Zahl der Kinder, die an Unterernährung leiden, hat stark zugenommenLaut UN-Schätzungen waren in den betroffenen Regionen Tigray, Afar und Amhara drei Millionen Kinder von jeglicher Bildung ausgeschlossen. SOS-Kinderdorf bietet ihnen Schutz, Betreuung und Hilfe bei der Verarbeitung ihrer Traumata.

Krisen in Äthiopien

Kinder in Äthiopien leiden
technical image

44 Prozent

der über zwei Millionen Binnenvertriebenen sind Kinder.
technical image

3 Millionen

Schüler sind in den betroffenen Regionen Tigray, Afar und Amhara von jeglicher Bildung ausgeschlossen.
technical image

35 Prozent

beträgt die Inflationsrate derzeit in Äthiopien.

So helfen wir in Äthiopien

Hungersnot in Afrika

Auf dem afrikanischen Kontinent gefährdet eine Hunger- und Ernährungskrise die Gesundheit und das Leben von Millionen Menschen. Auch Äthiopien ist davon betroffen. Eine Jahrhundertdürre, die Coronapandemie, die Unterbrechung der Direktimporte aus der Ukraine und die daraus resultierenden steigenden Preise auf den internationalen Märkten haben Lebensmittel und Wasser verknappt und die Inflation in Afrika rapide in die Höhe schnellen lassen.
Im Rahmen unserer Afrika-Hilfe helfen wir notleidenden Kindern und Familien akut mit diversen Krisenmaßnahmen. Außerdem stärken wir Familien langfristig mit unserer Familienstärkung. Doch auch SOS-Kinderdorf muss ein Vielfaches aufbringen, um Familien zu ernähren und die Programme fortzuführen. Diese können derzeit nur mit zusätzlichem Budget weiterlaufen. 

Jetzt helfen

Ikon

So können Sie helfen!

Spenden

Ich unterstütze eine SOS-Gemeinschaft

Jede Spende ist wertvoll

Das können Sie beispielsweise bewirken

Wasserversorgung eines Familienhauses im SOS-Kinderdorf für einen Monat

regelmäßige medizinische Untersuchung eines Kindes für ein Jahr

Versorgung einer sechsköpfigen Familie mit Lebensmitteln in unserem Familienstärkungsprogramm für einen Monat