Angelsächsische Studien zu Geschwisterbeziehungen im Überblick

Johanna Weiß, Carolin Thönnissen
2016
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Band 9 der SPI-Materialien

Sozialpädagogisches Institut (Hrsg.)

ISBN: 978-3-936085-81-5

ISSN (online): 2568-9738

Schutzgebühr: 8,00 € zzgl. Versandkosten

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Die ausgewählten Forschungsarbeiten bieten eine Fülle wertvoller Befunde für die systematische Berücksichtigung von Geschwisterbelangen in der Kinder- und Jugendhilfe.
Eine klar konturierte Geschwisterforschung gibt es noch nicht, doch widmen sich Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im angelsächsischen Sprachraum vermehrt dem Wirkfaktor Geschwisterbeziehung. Die Ergebnisse sind hierzulande bis heute nur wenig zur Kenntnis genommen worden, obwohl sie durchweg beachtlich sind.
Die Forschungen belegen zweifelsfrei: Geschwisterlichkeit ist eine starke soziale Einflussgröße. Viele Kinder und Jugendliche leiden darunter, wenn sie das Auseinanderbrechen der Familie und den Wechsel an einen neuen Lebensort ohne den Beistand ihrer Geschwister durchstehen müssen. Geschwister brauchen die haltgebende Verbindung zueinander. Sie zu stützen ist die Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe.
Die Zahl der durch Jugendhilfemaßnahmen getrennten Geschwister, die wenig Kontakt zueinander haben, ist international immer noch hoch. Dabei sind Platzmangel und eine ungeeignete Infrastruktur vor dem Hintergrund der Kinderrechte als Begründungen für eine Trennung kaum hinnehmbar. Es ist an der Zeit, die Belange von Geschwistern systematisch zu berücksichtigen. Die Erkenntnisse und Empfehlungen der vorgestellten Forschungsarbeiten bieten konkrete Orientierung im Kontext von Unterbringungsentscheidungen und bei der Gestaltung von Hilfen.
Johanna Weiß
Internationale Geschwisterforschung – Systematik und Wissensbestände im Überblick
  
Carolin Thönnissen und Johanna Weiß
Zur Qualität von Geschwisterbeziehungen    
  • Theoretische und methodische Zugänge   
  • Einflüsse auf Geschwisterbeziehungen
  • Die Bedeutung von Geschwisterbeziehungen für die Befindlichkeit, die sozio-emotionale und die kognitive Entwicklung
  • Der Beitrag von Geschwisterbeziehungen zu persönlichem und familiärem Wohlbefinden
  • Interventionen zur Verbesserung der Beziehungsqualität zwischen Geschwistern  
Geschwister in Familien mit schwierigen Lebenslagen und in Übergangssituationen

Gemeinsame und getrennte Unterbringung in der Vollzeitpflege
   
  • Gemeinsame Unterbringung von Geschwistergruppen   
  • Gründe für getrennte Unterbringung
  • Unterbringungen und ihre Auswirkungen
  • Wechsel der Unterbringung
  • Geschwister in der Vollzeitpflege   
Verzeichnis der Studien
Johanna Weiß
Erziehungswissenschaftlerin M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sozialpädagogischen Institut des SOS-Kinderdorf e.V. Arbeitsschwerpunkte: Praxisforschung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, Geschwister in der Fremdunterbringung, Beziehungsqualität im Kontext pädagogischer Wirksamkeit, kollegiale Fallberatung als Methode sozialpädagogischer Diagnostik. (Stand der Veröffentlichung 2016)
Dr. phil. Carolin Thönnissen
Jahrgang 1981, Erziehungswissenschaftlerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt Beziehungs- und Familienpanel (pairfam) an der Fakultät für Psychologie und Pädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Forschungsschwerpunkte: Jugendalter und junges Erwachsenenalter, Beziehung zur Herkunftsfamilie, Eltern-Kind-Beziehungen, Erziehung. (Stand der Veröffentlichung 2016)