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Da sein, wenn Kinder uns brauchen

Klärungs- und Diagnosegruppe

In unserer Klärungs- und Diagnosegruppe ziehen die Kinder nur vorübergehend ein. Die Mädchen und Jungen im Alter zwischen vier und zehn Jahren mussten ihr eigentliches Zuhause wegen akuter Krisen verlassen – und finden bei uns zunächst Schutz und Sicherheit. In den nächsten vier bis fünf Monaten klären unsere Erzieher und Expertinnen, wo und wie die Kinder langfristig am besten aufwachsen. Am Ende des Prozesses geben sie eine Empfehlung ab, wie es für die Kinder weitergehen sollte. Sie ziehen dann wieder aus, sobald das Jugendamt eine passende Einrichtung oder andere Bleibe für sie gefunden hat.
Sieben Plätze bietet unsere Klärungsgruppe. Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer und wird von uns aufgefangen, getröstet und umsorgt - bis es ein neues, möglichst langfristiges Zuhause bekommt. Das kann eine passende Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe sein, eine Pflegefamilie – oder auch die Herkunftsfamilie, ausgestattet und unterstützt mit zusätzlichen Hilfen.

Informationen für Jugendämter und andere Hilfesysteme

Unsere Klärungs- und Diagnosegruppe ist eine diagnostisch ausgerichtete Übergangsbetreuung, die jüngeren Kindern aus belasteten Familiensystemen und unter besonderer Berücksichtigung bindungstheoretischer Erkenntnisse die Möglichkeit bietet, Distanz zu ihren bisherigen Erfahrungen aufzubauen.
Dabei können sie korrigierende Alltagserfahrungen machen, um sich gegebenenfalls auf ein dauerhaftes familiäres oder stationäres Setting einzustellen. Da diese Form der Übergangsbetreuung mit einer hohen Fluktuation von Kindern und in der Regel mit einem Schichtdienst-Modell verbunden ist, sollte der Klärungsprozess spätestens nach 12 – 16 Wochen abgeschlossen sein. Eine Verweildauer über diesen Zeitraum hinaus, halten wir für das Kind aus bindungstheoretischen Erkenntnissen nicht für förderlich.
Grundlage für eine gelingende Klärung ist, dass alle Beteiligten den Aufenthalt in der Gruppe als ergebnisoffenen Klärungsprozess begreifen und erleben können. Mit Blick auf die unsichere und ungeklärte Situation des Kindes und der Familie ist es wichtig, dem Kind einen sicheren Ort zu bieten, der ihm Raum gibt zur Ruhe zu kommen.
Unsere Dortmunder Klärungsgruppe richtet sich an sieben Mädchen und Jungen im Alter von vier bis zehn Jahren. Die Kinder leben rund um die Uhr in unserem SOS-Kinderdorfzentrum, dabei werden sie jederzeit von ihren Erzieher:innen betreut.
Die pädagogischen Fachkräfte haben bei der Aufnahme ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse des Kindes, um ihm größtmögliche Sicherheit in dem neuen und ungewohnten Lebensumfeld zu geben. Parallel dazu werden die Eltern durch den Fachdienst von Anfang an begleitet, so dass ein/e verlässliche/r Ansprechpartner*in gegeben ist, der sie in den Hilfeprozess einbezieht und sie in ihrer Elternrolle und Verantwortung stärkt. Ein hohes Maß an Transparenz in der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten trägt dazu bei, dass mögliche Ängste und Befürchtungen abgebaut werden können.
Im Verlauf des Klärungsprozesses werden das Kind, ebenso wie die im Familiensystem für die Klärung relevanten Personen aktiv beteiligt. Gerade bei jüngeren Kindern (vier bis sechs Jahre) ist der Bindungserhalt zu den vertrauten Personen besonders wichtig.
Aufnahmeanfragen bitte per Mail an
Silvia Schäfer
, inklusive kurzer Fallbeschreibung. Bei Fallanfragen außerhalb Dortmunds bitten wir die Wegezeiten nach Dortmund zu beachten. Die konzeptionell vorgesehene Arbeit mit den Eltern muss trotz möglicher Fahrtwege realisierbar sein. 
Unser Ziel ist, Alltagsanlässe und Rahmenbedingungen zu schaffen, durch die das Kind weiterhin regelmäßig mit seinen wichtigsten Bindungspersonen Zeit verbringen kann. Dabei entstehen für die begleitenden Fachkräfte auch Möglichkeiten, die Bindungspersonen im Miteinander mit dem Kind zu beobachten und auch zu stärken.
Die wahrgenommenen Erkenntnisse helfen bei der gemeinsamen Reflexion über Ressourcen und Herausforderungen in der Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson.
Oberstes Ziel ist immer die Rückführung in die Familie zu prüfen und durch Angebote und entsprechende Unterstützung zu fördern.
Im Verlauf des Klärungsprozesses kann ein differenziertes Bild vom Kind, seinen Bedürfnissen, seinem Entwicklungsstand, seinen Ressourcen und seinem Förderbedarf gewonnen werden. Es kristallisiert sich ein umfassendes Bild über das Familiensystem, das soziale Umfeld des Kindes, die vorhandenen Ressourcen und Herausforderungen, aber auch das Potential zur Unterstützung eines entwicklungsfördernden Rahmens heraus. Die unterschiedlichen Erwartungen der beteiligten Personen sowohl in Bezug auf den Klärungsprozess, als auch auf die langfristige Perspektive können herausgearbeitet und offen thematisiert werden. Am Ende einer jeden Klärungsphase steht eine Empfehlung für eine tragfähige und langfristige Perspektive, die für alle Beteiligten nachvollziehbar ist und nach Möglichkeit auch von allen mitgetragen werden kann.
Bei dem Übergang in eine neue Betreuungsform bzw. bei einer Familien-Rückführung werden alle beteiligten Personen unterstützt und betreut.
Sie suchen einen Betreuungsplatz für einen Klärungsprozess?
Hier
gibt es Infos zu Freien Plätzen und zur Kontaktaufnahme.

Bereichsleitung Klärungs- und Diagnosegruppe

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Kacper Koziorz

Mobile:

0160 90786422

Fax: 0231 5347199-10

Kacper.koziorz@sos-kinderdorf.de